Rechtsanwältinnen und Rechtsanwälte, Ärztinnen und Ärzte, Autohändlerinnen und Autohändler haben es ziemlich leicht zu erklären, was sie beruflich tun. Für uns in der Digital-Publishing-Branche ist es da schon ein bisschen schwieriger. Deshalb starten wir einen Erklärungsversuch.

Etwas wird veröffentlicht – und zwar elektronisch

Eine allgemein gültige Definition des Digital Publishing gibt es nicht. Einfach erklärt geht es darum: Das Veröffentlichen von unterschiedlichen Inhalten (Text, Bild, Ton, Video) auf elektronischen Endgeräten (Computer, Smartphone, Tablet, eBook-Reader etc.).

Das klingt nach so gut wie allem, was wir auf einem Handy oder am Computerbildschirm in Internet wahrnehmen – und ja, das ist es auch im weiteren Sinn. Im engeren Sinn kann man Digital Publishing am besten erklären, wenn man sich ansieht, wer publiziert und um welche Inhalte es dabei geht.

Zeitungen

Die ersten Verlagshäuser, die vor vielen Jahren mit dem elektronischen Publizieren begonnen haben, waren Tageszeitungsverlage. Heutzutage hat jede Tageszeitung eine Website, auf der – je nach Philosophie und Geschäftsmodell – alle oder zumindest sehr viele Artikel der gedruckten Ausgabe im WWW kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Bestimmte Bereiche können auch registrierungs- oder kostenpflichtig sein. Darüber hinaus werden viele Inhalte (Artikel, Videos, Kommentare) ausschließlich online publiziert. Neben der Website bieten viele Zeitungsverlage ihre Druckausgabe als ePaper, also als digitale Ausgabe ohne grafische Veränderungen, zum Kauf an.

Magazine

Ganz ähnlich gehen es Magazinverlage an. Der Unterschied zu den Tageszeitungen besteht in vielen Fällen darin, dass auf der Website nur einige wenige ausgesuchte Artikel der gedruckten Ausgabe kostenfrei zur Verfügung gestellt werden. Den Rest kann man sich dann am Kiosk oder in elektronischer Form kaufen. Magazine gibt es digital meistens als ePaper, das eine 1:1-Version der Printausgabe ist, oder auch oft als App, die extra für das Tablet und/oder das Smartphone erstellt wurde. In diese Magazin-Apps kann man viele interaktive Elemente wie Bildergalerien, Videos, Animationen etc. einfließen lassen und auf diese Weise sehr beeindruckende Leseerlebnisse schaffen.

Apps

Apps sind von Natur aus für die Wiedergabe auf Smartphones und Tablets optimiert. Ihre Funktionen oder Inhalte decken praktisch jeden Lebensbereich ab. Zu den textlastigen Apps zählen Magazin- und Zeitungs-Apps, Koch- und Rezepte-Apps, Bücher-Apps usw. Viele dieser Apps sind komplett neu erstellt („native“), etlichen liegt aber eine gedruckte Ausgabe zugrunde, die 1:1 übernommen oder speziell aufbereitet wurde. Apps können kostenfrei oder kostenpflichtig sein. Und sie verfügen in der Regel über alle Features, die man sich vorstellen kann: Videos, Audio, Slideshows, Standortbestimmung, Maps, Social-Sharing-Funktionen, Benachrichtigungen („Push Notifications“), Lesemodus etc.

Handbücher, Bedienungsanleitungen, technische Dokumentationen

Für jedes Haushaltsgerät eine Bedienungsanleitung, für jedes Auto ein Bordbuch, für jede Technologie ein eigenes Handbuch: Vor allem Konzerne und große Unternehmen produzieren nach wie vor Unmengen an gedruckten Unterlagen. Diese landen nicht selten im Papierkorb, in der hintersten Schublade oder im Keller; jedenfalls findet man sie so gut wie nie, wenn man sie braucht. Und wenn doch, hält man im schlechtesten Fall ein zentimeterdickes Bedienungshandbuch in Händen, in dem aber nur 20 Seiten auf Deutsch geschrieben sind, der Rest auf Schwedisch. Polnisch, Russisch, Chinesisch, Englisch, Französisch. Die Stichwortsuche ist so gut wie unmöglich, und nicht wenige Menschen landen dann erst recht wieder bei Google. Viele Unternehmen stellen daher ihre Bedienungsanleitungen ins Netz, bieten eigene Apps rund ums Thema an oder veröffentlichen hilfreiche Video-Tutorials. Das ist echter Mehrwert für den Kunden.

Websites, Blogs etc.

Eigentlich kann man alles, was im Internet publiziert wird, als Digital Publishing bezeichnen, jede Website, jeden Blog, jede Werbung, jedes Game. Die Websites können ganz unterschiedlich konzipiert sein, von Gratis-Inhalten, über Registrierungspflicht bis hin zu Bezahl-Modellen ist alles möglich. Ganz großes Thema ist dabei die grafische Gestaltung, denn Webseiten werden vor allem am Smartphone aufgerufen. Das Layout sollte sich daher an die Bildschirmgröße des benutzten Gerätes anpassen, man nennt das „Responsive Design“.

eBooks

Elektronische Bücher gibt es schon seit vielen Jahren. Die etwas zähen Anlaufschwierigkeiten liegen in diesem Bereich vor allem daran, dass es unterschiedliche eBook-Reader und unterschiedliche eBook-Formate gibt. Es gibt zwar den Standard „EPUB Fixed Layout“, der recht ansprechende Ergebnisse für Bücher liefert, die ein aufwändig gestaltetes Layout mit Bildern, Grafiken etc. haben, trotzdem hinkt die Sache noch ein bisschen. Für Verlage bleiben somit noch zwei weitere Möglichkeiten: Sie bieten ihre Bücher als elektronische 1:1-Replikas oder als eigens gestaltete Apps an. Wie auch bei Magazin-Apps kann man diese eBooks dann mit vielen interaktiven Elementen anreichern. eBooks gibt es in Online-Bookstores und in den App Stores von Apple und Google.

(Foto: fotolia amenic181)

Lesen Sie im nächsten Blog: Wie funktioniert Digital Publishing und was braucht man dazu?

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